Um 315 als Sohn des Seuthes aus Pitane (Aiolis) geboren.
Er hörte den Mathematiker Autolykos und in Athen den Theophrast. Durch Krantor kam er in Berührung mit der Akademie, in der er sich besonders Polemon und Krates anschloss. Nach Krates' Tod wurde er Schulleiter der Akademie und eröffnet die sog. Mittlere Akademie. Seine Skepsis (die ihn in große Nähe zur pyrrhonischen Skepsis brachte) richtete sich besonders gegen die Erkenntnislehre der Stoa: eine κατάληψις ist nicht möglich; es gibt kein sicheres Wissen, der Weise muss sich jeder Zustimmung enthalten. Zum vernünftigen Handeln genügt die Wahrscheinlichkeit. Seine Lehre wurde von Karneades weitergeführt.
Ein mit Lucius Lucullus vertrauter Bildhauer und Zeitgenosse Caesars, für dessen Venustempel (46 v.Chr.) er das Bild der Venus genetrix schuf, die unvollendet aufgestellt wurde. Unvollendet blieb auch das Bild der Felicitas. Asinius Pollio besaß von ihm Bildnisse von Kentauren und Nymphen, Varro Löwen und Eroten. Er erzielte auf dem Kunstmarkt hohe Preise.